schafe wecken, um nicht von vinni puch zu träumen

die falten aus der bettdecke schreiben. sie wegstreichen. mit der handfläche. die spuren der nacht in worte auflösen. weil da noch immer dieses seitenstechen ist. du hast dich verausgabt, ja. du bist zu lange mitgerannt. hast dich fremden spielregeln unterworfen. denkst du etwa, davon bleibst du unbeschadet? jedes aufstehen und weitergehen hinterlässt spuren. wie zerstörte ortschaften. aber was kümmerst du dich um die trümmer? du kannst den lauf des wassers nicht aufhalten, nur weil du die hand in den fluss hälst. das zählt nicht. das bringt nichts zum stillstand. schon gar nicht die widrigkeiten, die auf mädchenzungen in die welt gesetzt werden. wenn du darüber schreibst, änderst du nichts. glaubst du wirklich, du könntest etwas loslassen, wenn du es mit worten beständig machst? damit baust du nur denkmäler. also, frag dich nicht ständig, wie die dinge funktionieren, die uns dazu bringen, unvernünftig zu sein. sei lieber froh, dass du zuweilen noch vernunftswidrig sein kannst. nimm dir deine freiheit. geh raus. stell dich zwischen zwei häuser und streck die arme aus. schaff dir platz für deine träume. in der enge deiner gedanken wirst du sie nicht finden. schon gar nicht, wenn du das umschreiben willst, was sich nicht halten lässt.

auch wenn sie an dich glauben. und deine vorsicht mit unsicherheit verwechseln. wenn sie dich verurteilen, weil sie nichts mehr hassen als menschen, die ihre fähigkeiten in zweifel stellen. wenn sie annehmen, die kraft zu sein, während du die herrlichkeit bist. lass ihre gläser leer. schenk ihnen nichts nach. schreib nicht für ihre erwartungshaltungen. du weißt am besten, dass du deine worte nur nach ihnen schmeißt, um dich zu schützen. weil du angst vor der morgendämmerung hast. und weil dir ein gestern immer wieder im nacken hängt. was kannst du dafür, dass sie ihre sprachlosen lücken mit deinen pathetischen monstrositäten stopfen wollen? lass sie eigene welten schaffen, in denen sie schlafwandeln können. du bist nicht das buchstabengerüst fremder anträge.

und du kannst die falten nicht mit deinen texten glätten. sogar dein eigenes bett bleibt zerwühlt. egal, wie viel du schreibst. was gehen dich also fremde betten an? das ist nur betrunkenes flügelschlagen. damit kommst du nicht von der stelle. erst recht nicht, wenn du doch nur mundfaul schlafen gehen willst. weil du selbst dann noch gesehen werden willst, wenn du im schweigen einfach nur du selbst bist.

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