tellerrandliebeleien

während alles wieder auf den
halbnackten anfang spült
& uns’re blicke sich im trägen
schwarzblau verschachteln
fällt eine frage aus dem raum:
haben wir uns nicht verzählt?
(damals)
bei den wäscheleinenlichtern
an der blickdichten grenze
im herbstlaunenrot als wir
versuchten einen blumentopf
für die ewigkeit zu gewinnen
& kinderherzen verschenkten
wie übermütige flaschengeister
verdammt, where were our minds?
out of order – you know the rules …

& was geschieht nach all
dem furiosen irrsinnstaumel
den wir uns in die brust
& ins aufgeweichte hirn gestampft
haben wie zwei lebensfrische
sehnsuchtsdebütanten:
zufriedenheit & lebensleichte
teppichfransenliebeslosigkeit
schadensbegrenzen das wert-
lose staunen beim letzten
zahnbürstentausch & da wo
ein fehler verschnupft das
immerwiedervonvorne &
nocheinmaldrübernachdenken
in gedankenkostümen versteckt:
echt heavy, bad news, vielleicht
einmal atmen, den kopf voller
großstadt, aber dieser unterton
als wäre das alles total cool

& dann plötzlich:
unweit deines lebens
nehme ich den ort
& dillon flüstert
mit rotkaschierten lippen
in der nachtwarmen ver-
schwörung aus alkohol:
ich habe da dieses mädchen
kennengelernt, echt hip & kooky,
sie ist verrückt, nicht nur schön,
nein, sie lebt & klingt nach
verrutschten farbsehnsüchteleien

aber da ist wieder dieses
herzblinzeln & das hält mich wach
wie das einzige selbstsein hinter
den mauern der weltretter:
du weißt, wir hatten nichts zu verlieren
– außer uns – das war der deal, princess:
if you walk away / please let me know