zwölf

ein dutzend an jahren
erbricht sich erschlagen

in mutlos verhülltes
und wolken verkacktes

in trostlos ersticktes
und tagtraum versüßtes

in wortlos geschmücktes
und sandstein verkratztes

wunschweltgedachtes

mösengezwitscher

wo der lenz ein eisverlecktes frühsommern
mit pappenstielen durch die stadt scheucht:
hängen glattwandig blutleere sonnenfetzen
nassgeschwitzt auf asphaltierten tristessen.

wo alles nur mit heißer asche wirrnis tüncht
und jeder sinn kastriert von einem atemzug
an mauern weißverschmierte wunden bellt:
schleckt blumenwachs verklärte tagesluft.

wo im mäandern sprachgeburten untergehen
und lippenflüssig unter röcken büschel kosten
um mit weichgestreckter zunge ihren durst
an fabelgeiler kühnheit nonchalant zu stillen:

hastet über sandverspielte häuserstrände
mösenzwitschern wie ein leiser plauderton.

luzider traum

unter furchtverpackten monden – angstgeschleudert –
an deinen fesseln festgeleckt, mit zähnen worte aufgerissen
dein wimmern handgepackt, den schrei dem morgenrot
verschenkt und mich dabei in dir verletzt

benetztes sorgenkind – im hauch entruht
dem kerzenschein mit scheuer wut ein stöhnen abgeronnen
tränen von planeten zwischen deinen schenkeln aufgefangen
entblümt, verfruchtet, nass gestoßen

mit zarter gewalt gegen die – nachtlosigkeit –
an deinen wangen beten speichelnetze – dein blassgefälschtes
atemstück, mit zungenraserei in meinem ohr verglückt und glück
und glückgedank, die haut mit bränden füllt

nicht dürfen

in langgestreckten worten zäh gegossen
das wünsch gewundert abendrot
und unter wolken mauvegeleckt zerissen
ein nackt gedachtes glücksverbot

sonnenbrandung

mit glirrenden fingern kratze ich fenster
scheibenspiegelnd von wasserspielen.
und du? starrst neben dich begrabung
in den dunst.

in die willst du mich legen, mit staub
von morgen sonnenbranden.
und ich? fang losgelöste zweifelungen
händeringend auf.