vogelmädchen

verzeih vogelmädchen:
ich war von deinem blick enttäuscht /
nun habe ich farbe verwischt:
weil mich liebe verlassen /
verlasse ich liebe / lasse ich
dich: vogelmädchen

überseh jenen morgen:
ich fand keinen tau im nacken /
nur milchflaum im winter:
in einer einzigen bewegung /
bewegt mich / bewegung im
mund: mädchenlücke

so faul alles / seitdem:
gelbes sandelholz nicht mehr /
in der kehle ein flächengefüge anstimmt:
weil butterweich bekennt: du fehlst

blasiert

narziss / warum schließt du selbst-
gefällig deinen goldmund?
inmitten der trümmerwogen
vertrauter gefühle:
verb/lieben wunschwelten
in denen ich frage:

narziss / warum meidest du selbst-
zufrieden vertraulichkeit?
wo alles schwindet / wäre es doch
der ort:
darüber zu sprechen

herbstzeitlose

ein flüstern auf deinen
brustwarzen verspricht /
so viel unter der schwere der nacht

wo mich das knistern
deines haarbüschels /
mit fiebergefühlen verlacht

blechtränen

ich warte am straßenrand dass
pfützen in autos fahren und
mich blechtränen überschütten
weil auf dem asphalt schon
die neue sonne aus nachtwolken
glotzt / doch alles bleibt leer im
warten und nichts schleppt den
trödel aus dem obdach meiner
gedanken hinaus ind die steinernen
felder wo schluchten aus fenstern
schlaftrunken erwachen